Hier versuche ich zu Inhalte von der Seite »Sackpfeifenbau – Dudel-FAQ« zu retten. Nachdem ich erfuhr dass diese Seite demnächst aufgegeben seien sollte, dachte ich, dass ich die Fragen und Antworten hier weiter bewaren werde. Es ist zwar nicht so konfortabel wie das Original, aber mindestens etwas ... Alle Texte, die sich hier befinden kann man frei verbreiten und weiter bearbeiten, nur komerziell dürfte es nicht sein, aber das versteht sich ja von selbst oder?

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Abkürzungen

„Was bedeuten die Abkürzungen, die man immer wieder liest?”

Abkürzungen im Zusammenhang mit den Instrumenten:
 
CP Concert Pitch
GA Gaita asturiana, asturischer Dudelsack (Nordspanien)
GG Gaita galega, galizischer Dudelsack (Nordwestspanien)
GHB Great Highland Bagpipe, schottischer Dudelsack
MdC Musette de Cour, französischer Barock-Dudelsack
MFP Mittelalternative Fetisch-Pipe (spöttisch für Marktsäcke)
NSP Northumbrian Small Pipes, leiser Dudelsack aus Nordengland
PC Practice Chanter, Übungsinstrument zum Erlernen der GHB
POM Polyoxymethylen, ein Kunstoff der gerne für Mundstücke oder als Reedträger genutzt wird. Auch als Delrin oder Polypenco bekannt, hieraus werden auch Chanter für GHB’s hergestellt.
SSP Scottish Smallpipes, kleiner u. leiser Dudelsack aus Schottland
UP Uilleann Pipes, irischer Dudelsack
 
Allgemeine Abkürzungen:

A Je nach Kontext: Authentisch oder Bezeichnung der Tonart 
HAP Historische Aufführungspraxis (bei mittelalterlicher Musik)

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Abkürzungen

„Was ist Bag Seasoning?”
 
Bezeichnet sowohl das Dichtmittel als solches wie auch den Vorgang des Abdichtens mit demselben

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Blasebalg

„Wozu ist ein Blasebalg am Dudelsack gut?”
 
Der Blasebalg übernimmt die Funktion der Lunge zum Aufpusten des Sacks: Statt (feuchter) Atemluft aus der Lunge wird trockene Umgebungsluft mit dem Blasebalg in den Dudelsack geführt.

Ein Blasebalg wird meistens mit einem Riemen um den Körper geschnallt, so dass der Balg unter dem einen, der Dudelsack unter dem anderen Arm platziert ist. Balg und Sack sind mit einem Schlauch verbunden.

Da der Blasebalg keine Feuchtigkeit in den Dudelsack einbringt, ist er besonders gut bei Instrumenten mit Holzrohrblättern geeignet. Diese neigen bei Feuchtigkeit zum Abfallen der Stimmung.

Ein weiterer Vorteil:
Man kann während des Spielens auch singen, da der Mund nicht zum Pusten gebraucht wird  

Typische Vertreter der balgbetriebenen Dudelsäcke sind:

    •    Uilleann Pipes
    •    böhmischer Bock
    •    Musette Bechonnet
    •    Musette du Cour

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Bordun

„Heisst es nun der Bordun oder die Bordune oder wie?”
 
Es ist der Bordun

Der Besitzer des Borduns kann durch Ausziehen/
Zusammenschieben dem Bordun eine andere Länge geben und so den Bordun stimmen.

Bei Sackpfeifen mit mehreren Bordunen werden die Bordune einzeln gestimmt, indem man den Ton der Bordune jeweils mit der Spielpfeife abstimmt.

So, jetzt sollte auch klar sein, wie man Bordun dekliniert!

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Dudelsacktypen

„Welche Dudelsäcke oder Dudelsacktypen gibt es?”

Es gibt sehr viele verschiedene Dudelsäcke und Ausprägungen.
Sicherlich der international bekannteste Dudelsacktyp ist die mit Schottland assoziierte Great Highland Bagpipe – abgekürzt oft GHB bezeichnet

In Deutschland sind Böcke, Hümmelchen, Schäferpfeifen, Cornemusen und sogenannte Mittelalter-Säcke verbreitet

Sehr grob lassen sich Dudelsäcke nach Art der Spielpfeifenbohrung und Rohrblätter unterteilen in:
    
• Westeuropäische: Spielpfeife mit konischer Bohrung und Doppelblatt, Bordune mit Aufschlagzungen (z. B. GHB, Cornemuse, Schäferpfeife, Marktsack)
    
• Osteuropäische und baltische: zylindrische Bohrungen, Aufschlagzungen (z. B. böhmische, mährische, slowakische, sorbische, polnische und egerländer Böcke, die meisten Gaidas, Torupill, Säckpipa, lettische Dudas)
    
• Karpathische: wie osteuropäische aber mit mehrfacher Spielpfeifenbohrung (z. B. litauische, belarus, ukrainische und ungarische Dudas, manche Cimpoi, einige kroatische Dudelsäcke)
    
• Mediterrane und kaukasische: doppelt gebohrte Spielpfeife, keine Bordune (z. B. Tulum, Mezoued, Zukra, Ney Anban, Gudastviri, Tsambouna, auch französische Boha)
    
• Süditalienische: mehrere Spielpfeifen, gleicher Rohrblattyp in Spielpfeifen und Bordunen (Zampogne, Ciaramedda, Surdulina)
    
• Kleindudelsäcke: zylindrische Spielpfeife, geringe Lautstärke (scottish und northhumbrian Smallpipes, Hümmelchen, Dudey, Musette de Court)

Die folgende (nicht vollständige!) Liste zählt einige wichtige Dudelsäcke und das Herkunftsland, bzw. das Land, in dem sie häufig gespielt werden auf:
 
Hümmelchen, Dudey, Schäferpfeife, Mittelaltersack,
Praetorius Bock, Schafsorgel, Egerländer Bock, Sorbischer Bock
Deutschland/Österreich
 
Doedelzak
Niederlande
 
Great Highland Bagpipe, Borderpipes, Lowlandpipes, Smallpipes
Schottland
 
Uilleann Pipes, Brian Boru Pipes
Irland
 
Zampogna, Piva, Baghet, Surdullina
Italien
 
Gaita Galega, Gaita Asturiana, Gaita de Boto, Sac de gemecs, Xeremias
Spanien
 
Tsambouna, Gaida
Griechenland
 
Bock
Mitteleuropa
 
Djura Gaida, Kaba Gaida
Bulgarien
 
Torupill
Estland
 
Muchosa, Moezelzak
Belgien
 
Säckpipa
Schweden
 
Dudas
Lettland
 
Veuze, Binou Kozh, Binou Braz, Cornemuse de centre,
Musette Bechonnet, Chabrett Limousin, Cabrette d´auvergne, Boha, Musette de Cour, Craba, Bodega
Frankreich
 
Chiboni, Gudastviri
Georgien
 
Mezoued
Tunesien
 
Zukra
Libyen, Yemen
 
Tulum
Türkei
 
Dudas
Belarus

Diple, Gajde
Kroatien
 
Ney Anban
Iran
 
Zaqq
Malta
 
Duda
Ungarn
 
Cimpoi
Rumänien, Moldavien
 
Gaide
Serbien
 
Gajdy
Slowakei
 
Volynka, Dudas
Ukraine
 
Parkapzuk
Armenien
 
Kozol, Gajdy, Dudy
Polen

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Erfunden?

„Wann und wo wurde der Dudelsack eigentlich erfunden?”
 

Antwort: Sicher NICHT von den Schotten!

Erste Belege finden sich bei den „alten” Griechen um 500 v. Chr., später dann sehr selten bei den Römern.

Nördlich des Mittelmeerraumes sind Sackpfeifen erst ab ca. 1000 nach Chr. nachweisbar.

Ob sie, wie manche Schalmeieninstrumente, von rückkehrenden Kreuzrittern mitgebracht wurden, ist leider nicht nachweisbar.

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Kaba, Gaida

„Warum rät man mir davon ab, mit einer Kaba- oder einer makedonischen Gaida als ersten Dudelsack anzufangen?”
 

Wenn Du dieses Instrument erlernen willst, dann solltest Du es auch tun. Du solltest Dir aber darüber im Klaren sein, dass diese Instrumente für eine sehr spezielle Musik geschaffen und für andere Musikrichtungen nur bedingt geeignet sind.

Wenn Du Dir eine Gaida kaufen willst, weil sie vergleichsweise billig ist, Du aber keine bulgarische/makedonische Musik spielen willst – Finger weg, Du wirst nicht glücklich!